Im Stadtmuseum wird dem studentischen Leben durch die vergangenen Jahrhunderte viel Raum gegeben und so gehört auch eine echte „Kaffee- und Weinstube“ dazu. Sie
ist mit Originalteilen aus der „Alten Göhre“ eingerichtet. Als Paul Göhre im Jahr 1893 das historische Gebäude kaufte und das Haus zu einem der
renommiertesten Restaurants umbaute, wurden die Gaststuben mit unterschiedlichen Interieuren versehen – und das heutige „Philisterium“ bietet einen einmaligen Blick
in solch einen Gastraum. Auf kleinstem Raum gibt es Geschichte zum Anfassen: vertäfelte Wände, eine bemalte Kassettendecke, einen mit Schnitzereien verzierten dicken Balken, der viel „Anlehnen“ vertragen kann. Zeitgenössische Tische und Stühle laden zum Verweilen ein und auch auf ein Plüschsofa kann man sich fallen lassen.
Der Jenaer Hauswirt hat zwar seinen Lebensunterhalt durch die Studenten verdient, war aber auch oft deren Spott und Streichen ausgeliefert. In den vergangenen
Jahrhunderten wurde er als Spießbürger – in der studentischen Sprache als „Philister“ – bezeichnet.